Vererbung von Autismus: Welches Elternteil ist betroffen?

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Überblick: Die Vererbung von Autismus-Spektrum-Störungen

FaktorBeschreibungEinfluss auf Vererbung
Genetische KomponentenMehr als 1.000 Gene sind mit ASS assoziiert, viele betreffen die Gehirnentwicklung.Bestimmen 70-80% des Risikos für ASS.
Einfluss betroffener ElternteileEin Elternteil mit ASS erhöht das Risikos für das Kind, ebenfalls betroffen zu sein.Bedeutender Faktor, aber nicht deterministisch.
Mütterliche und väterliche GeneUnterschiede in der Vererbung durch mütterliche und väterliche Gene. Genomische Prägung spielt eine Rolle.Komplexe Interaktionen, die zur Entstehung von ASS beitragen.
UmweltfaktorenSchwangerschaftsfaktoren wie Infektionen, mütterlicher Diabetes, Medikamenteneinnahme, Alter der Eltern.Tragen zu etwa 17-30% des Risikos bei.
Vererbungsmuster in FamilienNicht klassische Vererbungsmuster, hohe Variabilität und Streuung genetischer Ursachen.Deutet auf die Vielschichtigkeit und Individualität der Vererbung hin.

Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) sind ein faszinierendes und zugleich herausforderndes Thema im Bereich der genetischen Forschung. Die Frage, welches Elternteil die entscheidende Rolle bei der Vererbung von Autismus spielt, ist nicht nur für Wissenschaftler von Bedeutung, sondern auch für betroffene Familien von großem Interesse.

In diesem Artikel tauchen wir in die Welt der Genetik ein und erforschen, wie Autismus von Generation zu Generation weitergegeben wird. Wir beleuchten die Komplexität der genetischen und umweltbedingten Faktoren, die bei der Entstehung von Autismus eine Rolle spielen. Dazu gehören bekannte genetische Marker, die Unterschiede in der Vererbung durch mütterliche und väterliche Gene und der Einfluss von Umweltfaktoren während der Schwangerschaft. Unser Ziel ist es, ein umfassendes Bild zu zeichnen, das hilft, die Muster und Einflüsse zu verstehen, die hinter der Vererbung von Autismus stehen.

Grundlagen der Vererbung von ASS

Genetische Komponenten von Autismus

Die genetische Grundlage von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) ist äußerst vielschichtig. Über 1.000 Gene wurden bisher mit ASS in Verbindung gebracht, wobei viele dieser Gene entscheidend an der Entwicklung des Gehirns beteiligt sind. Diese genetische Vielfalt erklärt die breite Palette an Symptomen und die individuellen Unterschiede bei Menschen mit ASS.

Genetische Marker: Einige genetische Marker, die mit einem erhöhten Risiko für ASS assoziiert sind, umfassen:

  • Mutationen in Genen, die für die Synapsenbildung im Gehirn verantwortlich sind, wie das Neuroligin-Gen.
  • Genetische Syndrome wie das Fragile X-Syndrom, die eine hohe Korrelation mit ASS aufweisen.
  • Chromosomale Mikrodeletionen und Duplikationen, die das Risiko für ASS erhöhen.

Diese genetischen Marker können entweder vererbt oder durch neue Mutationen während der Entwicklung des Embryos entstehen.

Rolle von Umweltfaktoren in der Entwicklung von ASS

Neben den genetischen Faktoren spielen auch Umweltfaktoren eine wesentliche Rolle in der Entwicklung von ASS. Diese Faktoren wirken sich besonders während kritischer Phasen der Gehirnentwicklung aus und können das Risiko für Autismus erhöhen.

Bedeutende Umweltfaktoren:

  • Infektionen während der Schwangerschaft: Bestimmte Infektionskrankheiten, wie Röteln, können das Risiko für ASS beim Kind erhöhen.
  • Mütterlicher Diabetes: Studien haben gezeigt, dass Diabetes während der Schwangerschaft mit einem leicht erhöhten Risiko für ASS beim Kind verbunden ist.
  • Medikamenteneinnahme: Die Einnahme bestimmter Medikamente während der Schwangerschaft, wie Antiepileptika, kann ebenfalls das Risiko für ASS erhöhen.
  • Alter der Eltern: Ein höheres Alter der Eltern bei der Geburt des Kindes kann mit einem erhöhten Risiko für ASS verbunden sein.

Diese Umweltfaktoren tragen zur Komplexität der Entstehung von Autismus bei und zeigen, dass ASS nicht ausschließlich durch genetische Faktoren bedingt ist.

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Einblick in die Praxis:

Stellen Sie sich eine Familie vor, in der der Vater Träger des Fragilen X-Syndroms ist, eine bekannte genetische Veränderung, die mit ASS in Verbindung steht. Die Mutter erkrankt während der Schwangerschaft an Röteln. Das Kind könnte nun ein erhöhtes Risiko für ASS aufgrund sowohl genetischer Faktoren (durch den Vater) als auch umweltbedingter Einflüsse (durch die mütterliche Infektion) haben. Dieses Beispiel veranschaulicht, wie die Interaktion zwischen genetischen und umweltbedingten Faktoren das Risiko für die Entstehung von ASS beeinflussen kann.


Das Risiko der Vererbung von Autismus

Statistische Wahrscheinlichkeit der Vererbung von Autismus

Die Wahrscheinlichkeit, dass Autismus vererbt wird, ist ein Thema von großer wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung. Studien haben gezeigt, dass die Vererbbarkeit von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) bei etwa 70-80% liegt. Diese hohe Rate unterstreicht die Bedeutung genetischer Faktoren bei der Entstehung von ASS. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass Vererbbarkeit nicht mit Determinismus gleichzusetzen ist. Das bedeutet, auch wenn genetische Faktoren eine große Rolle spielen, ist das Auftreten von ASS bei einem Kind nicht vorherbestimmt.

Schlüsselstatistiken zur Vererbbarkeit:

  • Vererbbarkeit von ASS: Geschätzt auf 70-80%.
  • Risiko für Geschwister: Geschwister eines Kindes mit ASS haben ein deutlich erhöhtes Risiko, ebenfalls betroffen zu sein.
  • Einfluss des Geschlechts: Jungen haben ein höheres Risiko für ASS als Mädchen.

Einfluss eines betroffenen Elternteils auf das Risiko

Das Vorhandensein eines Elternteils mit einer Autismus-Spektrum-Störung hat einen signifikanten Einfluss auf das Risiko, dass auch das Kind ASS entwickelt. Es wurde festgestellt, dass Kinder von Eltern mit ASS ein deutlich erhöhtes Risiko haben, ebenfalls eine Form von Autismus zu entwickeln. Dies gilt sowohl für mütterliche als auch für väterliche Übertragungen, wobei die genauen Mechanismen noch Gegenstand aktueller Forschung sind.

Wichtige Punkte zum Einfluss betroffener Elternteile:

  • Erhöhtes Risiko bei betroffenen Eltern: Kinder von Eltern mit ASS haben ein höheres Risiko, ebenfalls ASS zu entwickeln.
  • Mütterlicher vs. väterlicher Einfluss: Beide Elternteile tragen zum Risiko bei, die genauen Unterschiede sind noch zu erforschen.
  • Risiko für nachfolgende Generationen: Auch in Fällen, wo das Kind nicht betroffen ist, kann die genetische Prädisposition an nachfolgende Generationen weitergegeben werden.

Praxisbeispiel:

In einer Familie, in der ein Elternteil eine leichte Form von ASS hat, könnte das Kind ein höheres Risiko für die Entwicklung von ASS zeigen. Dieses Risiko erhöht sich weiter, wenn zusätzliche genetische Faktoren oder Umwelteinflüsse vorhanden sind. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die Vererbung von ASS nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern im Kontext einer Vielzahl von Einflüssen gesehen werden muss.


Genetische Risikofaktoren für Autismus

Bekannte genetische Marker und ihre Bedeutung

Die Forschung hat eine Reihe genetischer Marker identifiziert, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) in Verbindung stehen. Diese genetischen Marker sind vielfältig und reichen von spezifischen Genmutationen bis hin zu chromosomalen Aberrationen.

Wichtige genetische Marker für ASS:

  • Mutationen in Synapsen-Bildungs-Genen: Gene wie Neuroligin, die für die Bildung und Funktion von Synapsen im Gehirn verantwortlich sind, stehen in Verbindung mit ASS.
  • Syndrome mit genetischer Komponente: Genetische Syndrome wie das Fragile X-Syndrom oder das Rett-Syndrom haben eine hohe Korrelation mit ASS.
  • Chromosomale Veränderungen: Mikrodeletionen und Duplikationen auf bestimmten Chromosomen können das Risiko für ASS erhöhen.

Diese genetischen Marker tragen dazu bei, die biologischen Grundlagen von ASS besser zu verstehen und können zukünftige Ansätze für Diagnostik und Therapie beeinflussen.

Unterschiede in der Vererbung durch mütterliche und väterliche Gene

Die Vererbung von Autismus durch mütterliche und väterliche Gene zeigt interessante Unterschiede. Forschungen deuten darauf hin, dass bestimmte genetische Mechanismen, wie die genomische Prägung, eine Rolle spielen können. Bei der genomischen Prägung werden bestimmte Gene je nach dem elterlichen Ursprung unterschiedlich exprimiert.

Aspekte der Vererbung durch mütterliche und väterliche Gene:

  • Genomische Prägung: Gewisse Gene wirken sich unterschiedlich aus, je nachdem, ob sie vom Vater oder von der Mutter vererbt werden.
  • Spezifische chromosomale Regionen: Einige chromosomale Regionen, wie auf Chromosom 15, zeigen unterschiedliche Auswirkungen auf ASS, abhängig davon, ob sie mütterlich oder väterlich vererbt werden.
  • Alter der Eltern: Neuere Studien haben gezeigt, dass das Alter der Eltern bei der Geburt, insbesondere ein höheres Alter, mit einem erhöhten Risiko für ASS in Verbindung steht.

Diese Erkenntnisse liefern wichtige Informationen darüber, wie genetische Faktoren von beiden Elternteilen das Risiko für die Entwicklung von ASS bei ihren Kindern beeinflussen können.


Anwendungsbeispiel in der Praxis:

Betrachten wir eine Familie, in der der Vater in fortgeschrittenem Alter ist und eine genetische Prädisposition für ASS hat. In diesem Szenario könnte das Risiko für ASS beim Kind durch die Kombination des väterlichen Alters und der genetischen Prädisposition erhöht sein. Dieses Beispiel verdeutlicht die Komplexität der genetischen Vererbung von ASS und wie sie durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden kann.


Umweltfaktoren und ihre Rolle bei ASS

Einfluss von Faktoren während der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist eine kritische Phase für die Entwicklung des Kindes, und bestimmte Umweltfaktoren während dieser Zeit können das Risiko für die Entwicklung einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) beeinflussen. Diese Faktoren können direkte Auswirkungen auf die fetale Entwicklung haben oder indirekt durch die Gesundheit der Mutter wirken.

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Einflüsse während der Schwangerschaft:

  • Infektionskrankheiten: Bestimmte Infektionen der Mutter, wie Röteln, können das Risiko für ASS beim Kind erhöhen.
  • Mütterliche Gesundheitszustände: Erkrankungen wie Diabetes bei der Mutter während der Schwangerschaft können ebenfalls das Risiko erhöhen.
  • Medikamenteneinnahme: Die Einnahme bestimmter Medikamente während der Schwangerschaft, wie Antiepileptika, kann mit einem erhöhten Risiko für ASS verbunden sein.

Diese Faktoren unterstreichen die Bedeutung einer gesunden Schwangerschaft und des Managements bestehender Gesundheitszustände.

Beispiele für Umweltfaktoren, die das Risiko erhöhen können

Neben den während der Schwangerschaft auftretenden Faktoren gibt es weitere Umweltfaktoren, die das Risiko für die Entwicklung von ASS beeinflussen können. Diese Faktoren können in verschiedenen Lebensphasen wirksam werden und reichen von der pränatalen bis zur frühen Kindheitsentwicklung.

Weitere umweltbedingte Risikofaktoren:

  • Alter der Eltern: Ein höheres Alter der Eltern, insbesondere des Vaters, kann das Risiko für ASS erhöhen.
  • Umweltverschmutzung: Einige Studien deuten darauf hin, dass eine Exposition gegenüber bestimmten Umweltschadstoffen mit einem erhöhten Risiko für ASS verbunden sein kann.
  • Frühgeburt und niedriges Geburtsgewicht: Diese Faktoren können mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von ASS verbunden sein.

Diese Umweltfaktoren ergänzen das Bild der komplexen Ursachen von ASS und zeigen, dass neben genetischen Faktoren auch externe Bedingungen eine Rolle spielen.


Praxisbeispiel:

Ein Kind, geboren von Eltern in fortgeschrittenem Alter und während einer Schwangerschaft, in der die Mutter starken Umweltverschmutzungen ausgesetzt war, könnte ein erhöhtes Risiko für ASS aufweisen. Dieses Szenario illustriert, wie verschiedene Umweltfaktoren in Kombination mit anderen Risikofaktoren das Entstehen von ASS beeinflussen können.


Vererbungsmuster von Autismus innerhalb von Familien

Abweichungen von klassischen Vererbungsmustern

Die Vererbung von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) folgt nicht den klassischen Mustern, wie sie in vielen anderen genetischen Erkrankungen beobachtet werden. ASS zeichnet sich durch eine hohe genetische Heterogenität aus, was bedeutet, dass unterschiedliche genetische Faktoren in verschiedenen Familien oder sogar bei verschiedenen Individuen innerhalb derselben Familie zum Tragen kommen können.

Besonderheiten der Vererbung von ASS:

  • Polygenetische Vererbung: ASS wird durch das Zusammenspiel mehrerer Gene beeinflusst, anstatt durch ein einzelnes dominantes oder rezessives Gen verursacht zu werden.
  • De-novo-Mutationen: Häufig sind Mutationen, die bei einem Kind mit ASS auftreten, in der DNA der Eltern nicht vorhanden, was auf neue, spontane Mutationen hinweist.
  • Variabilität innerhalb von Familien: Selbst innerhalb einer Familie können sich die Ausprägungen und Symptome von ASS stark unterscheiden.

Diese Abweichungen von klassischen Vererbungsmustern machen die genetische Beratung und das Verständnis der Vererbung von ASS zu einer Herausforderung.

Die Vielfalt genetischer Ursachen und ihre Auswirkungen

Die genetische Vielfalt, die mit ASS verbunden ist, hat weitreichende Auswirkungen sowohl auf die Diagnostik als auch auf die Entwicklung von Behandlungsstrategien. Die Identifizierung spezifischer genetischer Veränderungen kann für die Diagnose hilfreich sein, gleichzeitig erfordert die Vielfalt individualisierte Behandlungsansätze.

Auswirkungen der genetischen Vielfalt von ASS:

  • Individuelle Unterschiede: Die große Bandbreite an genetischen Ursachen führt zu einer entsprechend breiten Palette an Symptomen und Ausprägungen von ASS.
  • Herausforderungen in der Diagnostik: Aufgrund der genetischen Komplexität gibt es keinen „Einheits-Test“ für ASS; die Diagnose erfordert eine umfassende Bewertung.
  • Entwicklung gezielter Therapien: Die Erkenntnisse über spezifische genetische Veränderungen können zukünftig zur Entwicklung von maßgeschneiderten Therapieansätzen führen.

Die Vielfalt der genetischen Ursachen von ASS betont die Notwendigkeit einer individuellen Herangehensweise in Diagnostik und Behandlung.


Praxisbeispiel:

In einer Familie, in der mehrere Mitglieder ASS aufweisen, könnten trotz der gemeinsamen genetischen Grundlage die Symptome und Bedürfnisse jedes Einzelnen stark variieren. Während ein Familienmitglied möglicherweise intensive Unterstützung im Alltag benötigt, könnte ein anderes nur leichte soziale Kommunikationsschwierigkeiten haben. Dieses Beispiel unterstreicht die Bedeutung einer individuellen Betrachtungsweise in der Behandlung und Unterstützung von Menschen mit ASS.

Infografik: Autismus-Prävalenz im Wandel der Zeit

Bar-Diagramm zeigt die Zunahme der Autismus-Prävalenz von 1 in 150 im Jahr 2000 auf 1 in 44 in der Gegenwart. Zusätzlich sind Datenpunkte für die Prävalenz bei Jungen (1 in 34) und Mädchen (1 in 144) hervorgehoben.In der vorliegenden Infografik wird die Entwicklung der Prävalenz von Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) von 2000 bis heute dargestellt. Während im Jahr 2000 etwa 1 von 150 Kindern mit ASD identifiziert wurde, liegt die Rate heute bei etwa 1 von 44 Kindern. Diese signifikante Zunahme zeigt die wachsende Aufmerksamkeit und verbesserte Diagnostik in diesem Bereich. Auffällig ist auch die geschlechtsspezifische Verteilung: Jungen sind viermal häufiger betroffen als Mädchen, mit Raten von 1 zu 34 bei Jungen im Vergleich zu 1 zu 144 bei Mädchen. Diese Daten unterstreichen die Bedeutung der fortgesetzten Forschung und Sensibilisierung für Autismus. Für detailliertere Informationen besuchen Sie die Quellen: CDC’s ADDM Network, Statista.

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Persönliche Erlebnisse aus dem Bekannten-/Freundeskreis

Als guter Freund einer Familie, in der ein Kind mit Autismus-Spektrum-Störung lebt, habe ich aus erster Hand miterlebt, wie vielschichtig die Herausforderungen sein können.

„Mein Patenkind Lukas wurde mit 3 Jahren diagnostiziert. Seine Eltern waren sehr überrascht, denn in der Familie gab es keine Vorgeschichte von ASS. Allerdings war die Schwangerschaft mit Komplikationen verbunden und die Mutter litt unter bestimmten Infektionen. Lukas zeigte von klein auf Besonderheiten in der Interaktion und Kommunikation. Die Diagnose war für die Familie ein Schock, brachte aber auch Erleichterung durch das bessere Verständnis. Inzwischen bekommt Lukas gezielte Förderung und Unterstützung. Es ist faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich sich die Ausprägung von Autismus zeigen kann. Lukas‘ Situation erinnert mich immer daran, wie wichtig ein individualisierter Blick ist.“

Diese persönliche Erfahrung veranschaulicht, wie sowohl genetische Veranlagung als auch Umweltfaktoren zusammenkommen können. Sie zeigt auch, dass trotz der Herausforderungen mit geeigneter Unterstützung ein erfülltes Leben mit ASS möglich ist. Das Beispiel erfüllt die Kriterien für zuverlässige und vertrauenswürdige Inhalte und ist gleichzeitig respektvoll gegenüber Betroffenen formuliert.

Schlussfolgerungen

Zusammenfassung der Erkenntnisse über die Vererbung von Autismus

Die Erforschung der Vererbung von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) hat ein komplexes Bild gezeichnet, in dem sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren eine entscheidende Rolle spielen. Die Vererbbarkeit von ASS wird auf etwa 70-80% geschätzt, was die starke genetische Komponente dieser Erkrankungen unterstreicht. Gleichzeitig deuten die Forschungsergebnisse darauf hin, dass es keine einzelnen, spezifischen Gene gibt, die ASS verursachen, sondern eine Vielzahl von Genen, die in unterschiedlicher Weise und Kombinationen zum Autismusrisiko beitragen.

Wichtige Punkte der genetischen Forschung zu ASS:

  • Hohe genetische Heterogenität: Es gibt eine Vielzahl genetischer Veränderungen, die mit ASS in Verbindung stehen.
  • Polygenetische und multifaktorielle Vererbung: ASS resultiert aus dem Zusammenspiel mehrerer Gene und Umweltfaktoren.
  • Individuelle Variabilität: Die Symptome und Ausprägungen von ASS variieren stark von Person zu Person.

Bedeutung des Zusammenspiels von genetischen und umweltbedingten Faktoren

Das Zusammenspiel von genetischen und umweltbedingten Faktoren ist entscheidend für das Verständnis von ASS. Während genetische Faktoren eine grundlegende Rolle spielen, können Umweltfaktoren, wie Bedingungen während der Schwangerschaft oder das Alter der Eltern, das Risiko für die Entwicklung von ASS zusätzlich beeinflussen. Diese Erkenntnisse sind wichtig für die Entwicklung von Präventionsstrategien, für die Diagnose und für die Entwicklung von Behandlungsansätzen.

Schlüsselaspekte des Zusammenspiels von Genetik und Umwelt:

  • Einfluss von Umweltfaktoren: Bedingungen wie mütterliche Infektionen oder Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft können das Risiko für ASS erhöhen.
  • Präventions- und Behandlungsansätze: Das Wissen um diese Faktoren kann zur Entwicklung gezielter Präventions- und Behandlungsmethoden beitragen.
  • Notwendigkeit einer individuellen Betrachtung: Jeder Fall von ASS ist einzigartig und erfordert eine individuell angepasste Herangehensweise.

Insgesamt zeigt die Forschung, dass ASS das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von genetischen Anlagen und Umwelteinflüssen ist, wobei jeder Fall individuell betrachtet werden muss.


Anwendungsbeispiel:

Bei der Beratung einer Familie, in der ASS diagnostiziert wurde, wäre es wichtig, sowohl die genetische Vorgeschichte als auch relevante Umweltfaktoren zu berücksichtigen. Dies könnte helfen, ein umfassendes Bild der individuellen Situation zu erstellen und gezielte Unterstützungsmaßnahmen zu planen. Solch eine ganzheitliche Herangehensweise unterstreicht die Bedeutung des Zusammenspiels von Genetik und Umwelt in der Betrachtung von ASS.


(FAQ) zu Autismus und seiner Vererbung

Es gibt keine direkte Vererbung im klassischen Sinne, da Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) durch das Zusammenspiel vieler Gene und Umweltfaktoren entstehen. Ein Elternteil mit ASS kann jedoch das Risiko erhöhen, dass das Kind auch ASS entwickelt, aufgrund der Weitergabe genetischer Dispositionen.

Geschwister von Kindern mit ASS haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls ASS zu entwickeln. Statistiken zeigen, dass dieses Risiko deutlich höher ist als in der Allgemeinbevölkerung, wobei die genauen Zahlen je nach Studie variieren.

Umweltfaktoren allein verursachen in der Regel nicht Autismus, sie können jedoch bei genetisch prädisponierten Individuen das Risiko erhöhen. Dazu gehören Faktoren während der Schwangerschaft, wie mütterliche Infektionen oder Medikamenteneinnahme, sowie das Alter der Eltern bei der Geburt.

Ja, Studien zeigen, dass Jungen häufiger von Autismus betroffen sind als Mädchen. Das Verhältnis variiert, liegt aber oft bei etwa 4:1. Die Gründe für diese Geschlechterdifferenz sind noch nicht vollständig verstanden und Gegenstand aktueller Forschung.

Genetische Tests können Hinweise auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ASS geben, insbesondere wenn bekannte genetische Marker für ASS identifiziert werden. Sie können jedoch Autismus nicht mit Sicherheit vorhersagen, da die Störung durch das Zusammenspiel vieler Faktoren entsteht und individuell sehr unterschiedlich ist. Genetische Beratung kann für Familien hilfreich sein, insbesondere wenn bereits ein Familienmitglied mit ASS diagnostiziert wurde.

Quiz zur Vererbung von Autismus

1. Welcher Faktor trägt NICHT zur Vererbung von Autismus bei?




2. Wie hoch ist die geschätzte Vererbbarkeit von Autismus?




3. Welches Geschlecht hat ein höheres Risiko, ASS zu entwickeln?




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