Kindliches Bindungsverhalten: Wie zeigen Kinder Bindungsverhalten?

Bild eines Elternteils oder einer Betreuungsperson, die mit einem Kind zusammensitzt und mit Lernspielzeug wie Puzzles, Blöcken und Büchern spielt. Zeigen Sie, wie das Kind aktiv lernt und erforscht, während der Erwachsene es anleitet und ermutigt.

Hallo, ich bin Oliver, der kreative Lernkosmos-Blogger. In diesem Artikel möchte ich euch eine wichtige Frage stellen, die euch vielleicht schon mal interessiert hat: Wie zeigen Kinder Bindungsverhalten nach Mary Ainsworth? 😊

Wir alle wissen, dass Kinder eine enge und vertrauensvolle Beziehung zu ihren Eltern oder anderen Bezugspersonen, wie Mary Ainsworth, brauchen, um sich gesund und glücklich zu entwickeln. Aber wie können wir erkennen, wie sicher oder unsicher sich ein Kind in dieser Beziehung fühlt? Und was bedeutet das für seine Entwicklung und sein Wohlbefinden?

Um diese Frage zu beantworten, habe ich mich auf die Suche nach Informationen über Mary Ainsworth gemacht und bin auf einige spannende Fakten gestoßen. In diesem Artikel möchte ich euch meine Ergebnisse über Mary Ainsworth präsentieren und euch zeigen, welche verschiedenen Bindungstypen es gibt und wie sie sich durch Mary Ainsworth auswirken.

Hier ist eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

PunktErklärung
BindungstheorieDie Bindungstheorie ist eine psychologische Theorie, die erklärt, wie Menschen das Bedürfnis haben, eine enge und dauerhafte Beziehung zu einer oder wenigen Vertrauenspersonen aufzubauen.
BindungsverhaltenBindungsverhalten ist das Verhalten, das ein Kind zeigt, um die Nähe und Aufmerksamkeit seiner Bezugsperson zu suchen oder zu erhalten, vor allem in bedrohlichen oder fremden Situationen.
Fremde-SituationDie Fremde-Situation ist ein Testverfahren, das entwickelt wurde, um das Bindungsverhalten von Kindern im Alter von etwa einem Jahr zu beobachten und zu bewerten.
BindungstypenDie Bindungstypen sind vier verschiedene Muster von Bindungsverhalten und -erwartungen, die sich aus den Erfahrungen des Kindes mit seiner Bezugsperson ergeben. Sie sind sicher, unsicher-vermeidend, unsicher-ambivalent und desorganisiert.
AuswirkungenDie Auswirkungen der Bindungstypen sind vielfältig und langfristig. Sie beeinflussen die emotionale, soziale und kognitive Entwicklung des Kindes sowie seine Persönlichkeit und seine Beziehungen zu anderen Menschen.

Bindungstheorie

Die Bindungstheorie ist eine psychologische Theorie, die erklärt, wie Menschen das Bedürfnis haben, eine enge und dauerhafte Beziehung zu einer oder wenigen Vertrauenspersonen aufzubauen 1. Diese Beziehung bietet ihnen Schutz, Sicherheit und Geborgenheit 1. Die Bindungstheorie wurde vor allem von dem britischen Psychologen John Bowlby entwickelt, der sich von der Tierforschung und der Psychoanalyse inspirieren ließ 1.

Die Bindungstheorie geht davon aus, dass die erste und wichtigste Beziehung eines Menschen diejenige zu seiner Mutter oder einer anderen primären Bezugsperson ist 1. Diese Beziehung prägt das Kind in seinen Erwartungen und seinem Verhalten gegenüber anderen Menschen 1. Die Qualität dieser Beziehung hängt davon ab, wie sensibel und verlässlich die Bezugsperson auf die Signale des Kindes reagiert 1.

Die Bindungstheorie unterscheidet zwischen zwei Aspekten der Bindung: dem Bindungsverhalten und dem Bindungsmodell 1. **Das Bindungsverhalten ist das Verhalten, das ein Kind zeigt, um die Nähe und Aufmerksamkeit seiner Bezugsperson zu suchen oder zu erhalten** 1. Das Bindungsmodell ist die innere Repräsentation der Beziehung, die das Kind im Laufe der Zeit entwickelt 1.

Bindungsverhalten

Bindungsverhalten ist das Verhalten, das ein Kind zeigt, um die Nähe und Aufmerksamkeit seiner Bezugsperson zu suchen oder zu erhalten 2. Dieses Verhalten ist angeboren und dient dem Überleben des Kindes 2. Es wird vor allem in bedrohlichen oder fremden Situationen aktiviert, in denen das Kind sich unsicher oder ängstlich fühlt 2.

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Zu den typischen Formen von Bindungsverhalten gehören 2:

  • Weinen, Rufen oder Schreien
  • Anklammern, Festhalten oder Umarmen
  • Nachfolgen, Nähesuchen oder Hinlaufen
  • Blickkontakt suchen oder Lächeln
  • Hinweisen, Zeigen oder Fragen

Das Ziel von Bindungsverhalten ist es, eine positive Reaktion der Bezugsperson zu erhalten, die dem Kind Trost, Beruhigung und Unterstützung bietet 2. Wenn die Bezugsperson auf das Bindungsverhalten des Kindes eingeht, fühlt sich das Kind sicher und geborgen 2. Wenn die Bezugsperson das Bindungsverhalten des Kindes ignoriert, ablehnt oder bestraft, fühlt sich das Kind unsicher und verunsichert 2.

Fremde-Situation

Die Fremde-Situation ist ein Testverfahren, das entwickelt wurde, um das Bindungsverhalten von Kindern im Alter von etwa einem Jahr zu beobachten und zu bewerten 3. Die Fremde-Situation wurde von der amerikanischen Psychologin Mary Ainsworth erfunden, die eine Schülerin von John Bowlby war 3.

Die Fremde-Situation besteht aus acht Episoden, die jeweils drei Minuten dauern 3. In diesen Episoden wird das Kind mit verschiedenen Situationen konfrontiert, wie z.B.:

  • Das Kind ist allein mit seiner Bezugsperson in einem fremden Raum mit Spielzeug.
  • Eine fremde Person betritt den Raum und versucht, mit dem Kind zu interagieren.
  • Die Bezugsperson verlässt den Raum und lässt das Kind allein mit der fremden Person.
  • Die Bezugsperson kehrt zurück und begrüßt das Kind.
  • Die Bezugsperson und die fremde Person verlassen den Raum und lassen das Kind allein.
  • Die fremde Person kehrt zurück und versucht, das Kind zu trösten.
  • Die Bezugsperson kehrt zurück und nimmt das Kind in den Arm.

Während der gesamten Fremde-Situation wird das Verhalten des Kindes von einem Beobachter hinter einem Einwegspiegel aufgezeichnet 3. Dabei werden vor allem folgende Aspekte beachtet 3:

  • Wie reagiert das Kind auf die Anwesenheit oder Abwesenheit seiner Bezugsperson?
  • Wie reagiert das Kind auf die Anwesenheit oder Abwesenheit der fremden Person?
  • Wie reagiert das Kind auf die Rückkehr seiner Bezugsperson?
  • Wie reagiert das Kind auf die Spielzeuge im Raum?

Anhand dieser Beobachtungen kann das Kind einem von vier Bindungstypen zugeordnet werden 3.

Bindungstypen

Die Bindungstypen sind vier verschiedene Muster von Bindungsverhalten und -erwartungen, die sich aus den Erfahrungen des Kindes mit seiner Bezugsperson ergeben . Sie sind nicht als feste Kategorien zu verstehen, sondern als Kontinuum, auf dem sich jedes Kind mehr oder weniger bewegt . Die Bindungstypen sind:

Sicher

Ein sicher gebundenes Kind zeigt ein ausgeglichenes Bindungsverhalten . Es sucht aktiv die Nähe seiner Bezugsperson, wenn es sich unsicher oder bedroht fühlt, und lässt sich von ihr beruhigen und trösten . Es erkundet neugierig seine Umgebung, wenn es sich sicher fühlt, und freut sich über die Rückkehr seiner Bezugsperson .

Ein sicher gebundenes Kind hat ein positives Bindungsmodell . Es erwartet, dass seine Bezugsperson verfügbar, sensibel und zuverlässig ist. Es hat Vertrauen in sich selbst und in andere. Es hat ein gutes Selbstwertgefühl und eine hohe Selbstwirksamkeit.

Unsicher-vermeidend

Ein unsicher-vermeidend gebundenes Kind zeigt ein gehemmtes Bindungsverhalten . Es sucht wenig oder gar nicht die Nähe seiner Bezugsperson, wenn es sich unsicher oder bedroht fühlt, und lässt sich schwer von ihr beruhigen oder trösten . Es erkundet distanziert seine Umgebung, wenn es sich sicher fühlt, und zeigt wenig oder keine Reaktion auf die Rückkehr seiner Bezugsperson .

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Ein unsicher-vermeidend gebundenes Kind hat ein negatives Bindungsmodell . Es erwartet, dass seine Bezugsperson nicht verfügbar, unsensibel oder unzuverlässig ist. Es hat wenig Vertrauen in sich selbst und in andere. Es hat ein geringes Selbstwertgefühl und eine niedrige Selbstwirksamkeit.

Unsicher-ambivalent

Ein unsicher-ambivalent gebundenes Kind zeigt ein widersprüchliches Bindungsverhalten . Es sucht intensiv die Nähe seiner Bezugsperson, wenn es sich unsicher oder bedroht fühlt, und lässt sich schwer von ihr beruhigen oder trösten . Es erkundet kaum seine Umgebung, wenn es sich sicher fühlt, und zeigt starke oder negative Reaktionen auf die Rückkehr seiner Bezugsperson .

Ein unsicher-ambivalent gebundenes Kind hat ein ambivalentes Bindungsmodell . Es erwartet, dass seine Bezugsperson mal verfügbar, mal nicht verfügbar, mal sensibel, mal unsensibel, mal zuverlässig, mal unzuverlässig ist. Es hat ein schwankendes Vertrauen in sich selbst und in andere. Es hat ein unsicheres Selbstwertgefühl und eine geringe Selbstwirksamkeit.

Desorganisiert

Ein desorganisiert gebundenes Kind zeigt ein verwirrtes Bindungsverhalten . Es zeigt keine klare Strategie, um die Nähe seiner Bezugsperson zu suchen oder zu vermeiden, wenn es sich unsicher oder bedroht fühlt. Es zeigt widersprüchliche, stereotype oder bizarre Verhaltensweisen . Es erkundet unangemessen seine Umgebung, wenn es sich sicher fühlt, und zeigt erschrockene oder verängstigte Reaktionen auf die Rückkehr seiner Bezugsperson .

Ein desorganisiert gebundenes Kind hat ein desorganisiertes Bindungsmodell . Es erwartet, dass seine Bezugsperson eine Quelle von Angst oder Schmerz ist. Es hat kein Vertrauen in sich selbst und in andere. Es hat ein negatives Selbstwertgefühl und eine sehr niedrige Selbstwirksamkeit.

Auswirkungen

Die Auswirkungen der Bindungstypen sind vielfältig und langfristig . Sie beeinflussen die emotionale, soziale und kognitive Entwicklung des Kindes sowie seine Persönlichkeit und seine Beziehungen zu anderen Menschen . Einige mögliche Auswirkungen sind:

Emotionale Entwicklung

  • Sicher gebundene Kinder können ihre Gefühle angemessen ausdrücken und regulieren . Sie können mit Stress umgehen und positive Emotionen genießen .
  • Unsicher-vermeidend gebundene Kinder unterdrücken oder verleugnen ihre Gefühle . Sie können nicht mit Stress umgehen und haben Schwierigkeiten, positive Emotionen zu empfinden .
  • Unsicher-ambivalent gebundene Kinder übertreiben oder klammern sich an ihre Gefühle . Sie können nicht mit Stress umgehen und haben Schwierigkeiten, negative Emotionen zu bewältigen .
  • Desorganisiert gebundene Kinder zeigen keine konsistente emotionale Reaktion . Sie können nicht mit Stress umgehen und haben Schwierigkeiten, sowohl positive als auch negative Emotionen zu verarbeiten .

Soziale Entwicklung

  • Sicher gebundene Kinder können positive und stabile Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen . Sie können Empathie zeigen und Kooperation üben .
  • Unsicher-vermeidend gebundene Kinder haben Probleme, enge und vertrauensvolle Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen . Sie zeigen wenig Empathie und Kooperation .
  • Unsicher-ambivalent gebundene Kinder haben Probleme, gleichberechtigte und unabhängige Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen . Sie zeigen zu viel oder zu wenig Empathie und Kooperation .
  • Desorganisiert gebundene Kinder haben Probleme, kohärente und vorhersehbare Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen . Sie zeigen widersprüchliche oder feindselige Empathie und Kooperation .

Kognitive Entwicklung

  • Sicher gebundene Kinder können ihre Umwelt neugierig und selbstständig erforschen . Sie können lernen und sich anpassen .
  • Unsicher-vermeidend gebundene Kinder zeigen wenig Interesse oder Motivation, ihre Umwelt zu erforschen . Sie lernen wenig und sind starr .
  • Unsicher-ambivalent gebundene Kinder zeigen zu viel oder zu wenig Interesse oder Motivation, ihre Umwelt zu erforschen . Sie lernen unregelmäßig und sind unsicher .
  • Desorganisiert gebundene Kinder zeigen kein klares Muster von Interesse oder Motivation, ihre Umwelt zu erforschen . Sie lernen schlecht und sind verwirrt .
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Bindungsstörung

Eine Bindungsstörung ist eine schwerwiegende Beeinträchtigung der Bindungsfähigkeit eines Kindes, die sich von einem unsicheren Bindungsmuster abgrenzt . Eine Bindungsstörung entsteht, wenn ein Kind in seinen ersten Lebensjahren extremen Stress, Vernachlässigung oder Missbrauch erlebt hat . Eine Bindungsstörung erfordert eine professionelle Diagnose und Behandlung .

Die Ursachen von Bindungsstörungen

Die Ursachen von Bindungsstörungen können vielfältig sein, aber sie haben alle gemeinsam, dass sie das Kind daran hindern, eine sichere und vertrauensvolle Beziehung zu einer Bezugsperson aufzubauen . Einige mögliche Ursachen sind:

  • Häufiger Wechsel der Bezugspersonen oder fehlende Kontinuität in der Betreuung
  • Mangelnde Zuwendung, Fürsorge oder Aufmerksamkeit von der Bezugsperson
  • Körperliche, emotionale oder sexuelle Gewalt von der Bezugsperson oder anderen Personen
  • Chronische Krankheit, Behinderung oder Trauma des Kindes oder der Bezugsperson
  • Institutionelle Unterbringung, Heimwechsel oder Adoption des Kindes

Verschiedene Arten von Bindungsstörungen

Es gibt zwei verschiedene Arten von Bindungsstörungen, die sich in ihrem Erscheinungsbild und ihrem Schweregrad unterscheiden . Sie sind:

Reaktive Bindungsstörung

Eine reaktive Bindungsstörung ist eine Form von Bindungsstörung, bei der das Kind kaum oder gar kein Bindungsverhalten zeigt . Es wirkt emotional zurückgezogen, distanziert oder apathisch . Es zeigt wenig oder keine Reaktion auf Trost oder Zuwendung . Es zeigt wenig oder kein Interesse an sozialen Interaktionen .

Desinhibierte Bindungsstörung

Eine desinhibierte Bindungsstörung ist eine Form von Bindungsstörung, bei der das Kind übermäßig oder unangemessen viel Bindungsverhalten zeigt . Es wirkt emotional aufdringlich, anhänglich oder impulsiv . Es zeigt wenig oder keine Unterscheidung zwischen vertrauten und fremden Personen . Es zeigt wenig oder keine Hemmung bei sozialen Interaktionen .

Kritik an der Bindungstheorie

Die Bindungstheorie ist eine einflussreiche und weit verbreitete Theorie, die viele Erkenntnisse und Impulse für die Forschung und Praxis geliefert hat. Sie ist aber nicht unumstritten und hat auch einige Kritikpunkte erhalten . Einige mögliche Kritikpunkte sind:

  • Die Bindungstheorie ist zu sehr auf die Mutter-Kind-Beziehung fokussiert und vernachlässigt andere Beziehungen, wie z.B. die Vater-Kind-Beziehung oder die Geschwisterbeziehung .
  • Die Bindungstheorie ist zu sehr auf die frühe Kindheit fokussiert und vernachlässigt andere Entwicklungsphasen, wie z.B. die Adoleszenz oder das Erwachsenenalter .
  • Die Bindungstheorie ist zu sehr auf die westliche Kultur fokussiert und vernachlässigt andere kulturelle Kontexte, wie z.B. die kollektivistische Kultur oder die multikulturelle Kultur .
  • Die Bindungstheorie ist zu sehr auf die individuelle Ebene fokussiert und vernachlässigt andere Einflussfaktoren, wie z.B. die soziale Ebene oder die ökologische Ebene .

Das waren nur einige Beispiele von Kritikpunkten an der Bindungstheorie. Es gibt noch viele andere Aspekte und Perspektiven, die man berücksichtigen kann. Vielleicht habt ihr auch eigene Meinungen oder Fragen, die ihr diskutieren möchtet.

Ich hoffe, ihr habt etwas Neues gelernt und seid besser informiert über eure Kinder und ihr Bindungsverhalten. Denn das Wichtigste ist, dass ihr ihnen Liebe, Nähe und Sicherheit gebt, damit sie sich gesund und glücklich entwickeln können.

Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

Euer Oliver 😊

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